DER BRIEF AN DIE HEBRÄER
Hebräerbrief, in Briefform abgefaßte Mahnrede eines unbekannten Autors, gerichtet an Christen, die in Gefahr sind, vom Glauben abzufallen; entstanden um 85-96 n.Chr.Verfasser: Der Verfasser des Hebräerbriefes ist unbekannt. Der ursprünglich nicht kanonische Text wurde von der Ostkirche immer als Brief des Apostel Paulus anerkannt und im 4./5.Jh. n.Chr. unter dem Einfluß der Ostkirche in den Kanon der Westkirche aufgenommen. Erstmals wurde der H. 96 n.Chr. erwähnt.
Wenn nicht Paulus selbst als Verfasser bezeichnet wurde, so suchte man in einem der Mitarbeiter von Paulus den Autor: Barnabas oder Apollos. Im H. bezeichnet sich der Verfasser als jemanden, dem das vom Herrn verkündete Evangelium durch Ohrenzeugen bestätigt wurde (Hebr 2,3), d.h.der Verfasser ist kein Apostel, hat aber von den Aposteln das Evangelium erfahren. Er wendet sich an eine Gemeinde, der er selbst angehört hat und zu der er zurückehren will (Hebr 13,19). An diese Gemeinde wendet er sich mit der Autorität eines Lehrers (Hebr. 5,12).
Kapitel 1
1-3 Nachdem GOTT vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge, durch den er auch die Welten gemacht hat; welcher, der Abglanz seiner Herrlichkeit und der Abdruck seines Wesens seiend und alle Dinge durch das Wort seiner Macht tragend, nachdem er durch sich selbst die Reinigung der Sünden bewirkt, sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe.
Überlegenheit über die Engel
4-14 Indem er um so viel besser geworden ist als die Engel, als er einen vorzüglicheren Namen vor ihnen ererbt hat. Denn zu welchem der Engel hat er je gesagt: "Du bis mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt"? Und wiederum: "Ich will ihm zum Vater und er soll mir zum Sohn sein"? Wenn er aber den Erstgeborenen wiederum in den Erdkreis einführt, spricht er: "Und alle Engel GOTTES sollen ihn anbeten". Und in Bezug auf die Engel zwar spricht er: "Der seine Engel zu Winden macht und seine Diener zu einer Feuerflamme"; in Bezug auf den Sohn aber: "Dein Thron, oh GOTT, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und ein Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter deines Reiches; du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehaßt; darum hat GOTT, dein GOTT, dich gesalbt mit Freudenöl über deine Genossen". Und: "Du, HERR, hast im Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind Werke deiner Hände: sie werden untergehen, du aber bleibst; und sie alle werden veralten wie ein Kleid, und wie ein Gewand wirst du sie zusammenwickeln; und sie werden verwandelt werden. Du aber bist derselbe und deine Jahre werden nicht vergehen". Zu welchen der Engel aber hat er je gesagt: "Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße"? Sind sie nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, welche die Seligkeit ererben sollen?
Kapitel vor